Kinder (und manche Tiere;) bringen instinktiv Misstände zum Ausdruck. Sie protestieren, kompensieren, transformieren und wollen uns „Erwachsene“ wachrütteln. Sie sind sehr kreativ und fordern uns immer wieder auf: Schau hin! Das gelingt ihnen am besten über das „Drama“. Verbreitete Ausdrucksformen sind Unfälle, etwas klauen, etwas zerstören, Schulverweigerung, Tyrannei, Gewalt gegen andere, oder körperliche Symptome aller Art.
Menschen schauen reflexartig dorthin, wo sich das größte Drama abspielt. So gerne wollen wir dann helfen.
An der Oberfläche
Aber, solange wir uns ausschließlich an der Oberfläche des Geschehens aufhalten, können wir nicht wirklich helfen. Und vielleicht braucht das Kind garkeine Hilfe, sondern der Erwachsene.
Abstand nehmen!
Es lohnt sich etwas Abstand zu nehmen und darüber nachzudenken: Was passiert in der Familie in den letzten Wochen, Monaten? Wer hat einen Nutzen vom Drama? Wovon lenkt das Drama ab? Was wird verschwiegen, verdrängt, geleugnet?
Das Beste was wir tun können für Menschen, die wir lieben, ist Verantwortung für uns selbst zu übernehmen.
Das bedeutet die Aufmerksamkeit auf das eigene Leben, das eigene tägliche Verhalten, die eigene seelische Verfassung zu richten. Nicht streng, sondern wohlwollend und ehrlich. Das braucht Mut und Kraft. Leichter ist es dem dramatischen Kind „zu helfen“.